Übersicht & Problemstellung
Phoenix Contact stand vor erheblichen Herausforderungen im täglichen Betrieb ihres ECLASS Editors, der für die Verwaltung komplexer Produktdaten essenziell ist. Nutzer berichteten von mehreren kritischen Bugs, die das Arbeiten erschwerten, wie z. B. lange Ladezeiten, fehlerhafte Bildanbindungen und Probleme beim Rendern von 3D-Texturen. Die Datenfelder des Editors entsprachen zudem nicht mehr den aktuellen ECLASS-Standards, was die Integration neuer Produkte verhinderte und zu Inkonsistenzen im Datenmanagement führte. Die Debugging-Möglichkeiten waren stark eingeschränkt, da der Editor nur im Intranet lauffähig war. Ein zentraler Engpass war die fehlende Flexibilität bei Test- und Entwicklungszyklen aufgrund der Sicherheitsrichtlinien und komplexer Konzerninfrastruktur.
Unsere Lösung
Um die Debugging-Problematik aus dem Weg zu räumen und gezielt an den Bugs arbeiten zu können, entwickelten wir zunächst einen dedizierten Mockserver. Dieser simulierte die Editor-Umgebung und ermöglichte unabhängige Fehleranalysen außerhalb des Phoenix Contact-Intranets. Durch gezieltes Mitschneiden der Netzwerkkommunikation generierten wir realitätsnahe Testdaten, die uns detaillierte Einblicke in die Fehlerquellen boten. Im Entwicklungsschritt wurden sämtliche Programmfehler – insbesondere fehlerhafte Produktbild-Anbindung nach API-Umstellung und Performanceprobleme durch zu hochauflösende Texturen – gezielt adressiert. Im Backend (Apache Tomcat/Java, unterstützt durch Rhinoceross für JavaScript-Ausführung in Java) sowie im Marionette JS-basierten Frontend ergänzten und optimierten wir die Struktur gemäß neuem ECLASS-Standard. Dank kontinuierlicher Abstimmung mit dem Produktdatenmanagement konnten wir die Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit nachhaltig verbessern.
Ablauf & Hürden im Projekt
Die größte technische Herausforderung war das Arbeiten in einem hochgesicherten Konzernumfeld. Wir stellten eigens für Phoenix Contact einen dedizierten Rechner bereit, um Projekt- und Sicherheitsanforderungen strikt voneinander zu trennen. Unsere Entwickler mussten in einer Citrix-Umgebung mit speziell konfiguriertem Netzwerkzugang und direktem Zugriff auf Oracle SQL-Datenbanken arbeiten. Die begrenzte Dokumentation des Legacy-Systems und die komplexe Kombination aus Java-Backend, JavaScript im Backend via Rhinoceross und Marionette JS-Frontend erforderte intensive Abstimmung. Besonders anspruchsvoll war die Implementierung neuer Felder unter Berücksichtigung des ECLASS-Standards, wobei keine aktiven Schulungen möglich waren und alle Änderungen nahtlos in den bestehenden Workflow integriert werden mussten.
Projektergebnis & Fazit
Durch die erfolgreiche Implementierung aller geforderten Anpassungen konnte der ECLASS Editor deutlich stabilisiert und seine Nutzbarkeit erhöht werden. Die Fehlerbeseitigung und Einhaltung aktueller Standards führten zu einer reibungslosen Datenverwaltung und größerer Effizienz im Produktmanagement. Das durchweg positive Feedback bestätigte unsere Lösungskompetenz. Besonders hervorzuheben ist, dass weitere Folgeprojekte, wie ein umfassender Frontend-Retrofit in React, aus dieser erfolgreichen Zusammenarbeit hervorgingen.
Über den Kunden
Phoenix Contact ist ein international führender Anbieter im Bereich industrielle Automatisierung und Elektrotechnik mit Hauptsitz in Deutschland. Das Projektumfeld umfasste hochsichere Intranet-Anwendungen, Java und JavaScript-Technologien sowie den ECLASS Datenstandard. Die branchenspezifischen Anforderungen wurden auf einer modernen, jedoch komplexen Stack-Basis umgesetzt.